Rezension: "Lilienfeuer" von Alexandra Monir

Alexandra Monir - Lilienfeuer

Guten Abend :) Ich dachte mir, dass ich heute mal eine kleine Einleiung schreibe, da ich mich entschuldigen muss, dass im April keine einzige Rezension kam. Ich habe zwar Bücher gelesen, aber zu keinem (außer diesem) wüsste ich, was ich schreiben soll. Um eine ausführliche Rezension zu schreiben, muss ein Buch entweder besonders gut oder besonders schlecht gewesen sein und ich muss meine Meinung auch objektiv begründen können. Dies ist eben nicht der Fall gewesen.
Wie ihr gleicht seht, habe ich außerdem die Struktur meiner Rezensionen etwas verändert. Ich hoffe, es lässt sich jetzt besser lesen und meine Meinung wird schneller klar.


Allgemeine Angaben:

Titel: Lilienfeuer
Autor: Alexandra Monir
Verlag: Cbj
Einband: Taschenbuch
Seitenzahl: 352
Genre: Urban-Fantasy
Erscheinungsdatum: 8. September 2015
Preis: 12,99 € (Kaufen? hier)
Einzelband
(Quelle: Amazon)





Klappentext:
Seit dem tragischen Unfalltod ihrer Eltern lebt Imogen in New York, als sie plötzlich erfährt, dass ihre Cousine Lucia verunglückt ist. Nun soll sie in Großbritannien das Erbe der Herzogin von Rockford antreten. Während Imogen mit ihren neuen Aufgaben kämpft, geschehen seltsame Dinge auf Rockford Manor, und bald fragt sich Imogen, ob die Todesfälle in ihrer Familie wirklich Zufall waren.
Ein atemlos spannender Mystery-Thriller mit einem Schuss Romantik.

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Gleich zu Anfang ist ein Stammbaum der Familie Rockford abgebildet, was ich an sich ganz nett finde, aber rückblickend nicht gebraucht hätte. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive, beginnend mit einem Prolog aus der Zukunft, in dem Imogen aufzeigt wie verzweifelt sie mittlerweile ist. Dies mochte ich sehr, da es gleich Spannung und Neugier aufbaut. Zwischenzeitlich gibt es immer wieder Zeitsprünge und man erlebt Szenen aus dem Blickwinkel der 10-jährigen Imogen. Auch dies baute immer mehr Spannung auf, denn man lernt ihre damals noch lebende Familie kennen und hinterfragt deren Handlungen immer mehr. Allerdings fand ich hier die Denkweise Imogens alles anderes als typisch für eine Mädchen in diesem Alter. Sie unterscheidet sich überhaupt nicht von der in der Gegenwart.

Der größe Pluspunkt überhaupt ist wohl durch den Flair des englischen Herrenhauses zustande gekommen. All die ausführlichen Beschreibungen der Architektur und der Gartenanlagen waren für mich etwas ganz besonderes. Man konnte sich alles traumhaft gut vorstellen und hatte richtige Bilder vor Augen. Auch das Setting einer Herzogenfamilie und des englischen Landadels sorgten für eine wundervolle Atmosphäre, die ich mir schon beim Lesen des Klappentextes erhofft hatte.  Durch die historischen Hintergrundinformationen kam ich mir öfters wie in eine andere Zeit versetzt und genau das will man ja als Leser.
Ebenfalls gut gefallen haben mir, die Grusel- und Fantasyelemente über das ganze Buch hinweg. Sie sind nicht all zu augeprägt aber immer wieder kurz zu finden und sorgten so für einen passenden Mix. Besonders am Ende kam dann alles wieder zusammen und sorgte noch für die ein oder andere überraschende Wendung.

Imogen selbst war für mich in der Gegenwart immer authentisch. Ich konnte ihre Entscheidung, alleine nach New York zu ziehen und den Kontakt zu ihrer Familie abzusprechen, gut nachvollziehen, fand es aber auch super, dass sie es jetzt wieder gut machen will, indem sie ihrer Familie die letzte Ehre erweist und den Dienern des Herrenhauses hilft. Im Allgemeinen war sie sehr selbstkritisch, was bei mir für viel Sympathie sorgte. Sehr liebenswürdig empfand ich auch ihre Pflegefamilie, ihre beste Freundin und ihren kleinen Flirt in New York.
Sehr unwahrscheinlich kam mir wiederum ihre Beziehung zu ihrem Sandkastenfreund Sebastian vor. Ich möchte euch nicht spoilern, aber dieser Teil der Geschichte ist eher unglaubwürdig und nervig.

Allerdings gab es auch andere Dinge, die mich an diesem Roman gestört haben. Wie schon oben erwähnt gab es zwar gut gedachte Fantasyanteile, aber hier wurde das Potenzial bei weitem nicht ausgeschöpft. Man erfährt kaum etwas über Imogens Fähigkeiten oder inwieweit diese an das Herrenhaus geknüpft sind. Als Leser ist man so neugierig, zu was sie den nun alles fähig ist, aber Imogen scheint keinerlei Drang zu verspüren  hier nachzuforschen. Man erhält einfach keine Aufklärung, was mich schon enorm gestört hat. Insgesamt mochte ich auch einfach den Rhythmus des Romanes nicht. Ich kann es nicht wirklich erklären, aber im Mittelteil gab es einfach keine Entwicklung und der Showdown wird dann zu schnell abgehandelt. Mir hat irgendetwas gefehlt, ich wurde nicht so richtig mitgerissen und es gab kein richtiges Highlights. Aber das ist natürlich nur meine subjektive Meinung.

Fazit:
Empfehlenswert ist dieses facettenreiche Buch für all jene, die gerne in das Setting eines traumhaft schönen englischen Landhauses und einer geheimnisvollen adligen Familie eintauchen möchten und auch nichts dagegen haben, wenn alles mal wirkt wie aus einem anderen Jahrhundert. Gratis dazu gibt es einen Hauch von Fantasy und Krimi, aber auch einige Schwächen. Ein Beispiel hierfür ist die vorhersehbare und unautentische Entwicklung zwischen Imogen und Sebastian oder die nicht nachvollziehbaren Gedankengänge und Handlungen eines 10-jährigen Mädchens. Insgesamt gibt es gut gemeinte 3,5 von 5 Sternen, ich tendiere sogar eher zu mehr als zu weniger.



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